Hör zu und sag's richtig!
2.3
Um das Lesen und Rechtschreiben zu lernen, brauchen Kinder viele verschiedene Fähigkeiten, so z. B.: Konzentration und Merkfähigkeit Feinmotorik, motorische Koordination und Gleichgewicht Sprachkompetenz, Sprechen, Aussprache Heraushören und Unterscheidung von Lauten Unterscheiden von Schriftzeichen Lernfreude und Motivation zum Lesen und Schreiben Schwierigkeiten in diesen Bereichen können sich auch negativ auf den Lese- und Schreiblernprozess auswirken. Die Förderung der vorhandenen Fähigkei- ten und der Abbau von Lese‑ und Rechtschreibschwierigkeiten müssen diese Lernbedingungen mit einbeziehen. Je gezielter eine Förderung die spezifischen Lernbedingungen eines Kindes aufgreift, desto effektiver wird sie verlaufen und desto schneller wird das Kind seine Schwierigkeiten abbauen können. Daraus folgt, dass nicht jedes Förderprogramm bei allen Lese- und Recht- schreibschwierigkeiten wirksam werden kann. Es hat keinen Sinn, ein Kind bei massiven motorischen Schwierigkeiten vornehmlich Sprachübungen durchführen zu lassen. Dieses Kind braucht schreibmotorische Hilfen, so wie ein Kind bei Schwierigkeiten in der Konzentration Hilfen zum Aufbau von Konzentrationsfähigkeit braucht. Daher ist es wichtig und notwendig, bei Schwierigkeiten eines Kindes vor Be- ginn mit den hier beschriebenen Übungen eine genaue Analyse durchzufüh- ren. Eltern sollten sich dazu der fachlichen Unterstützung durch die Lehrerin oder den Lehrer ihres Kindes versichern oder sich Hilfe bei erfahrenen Schul- psychologinnen oder Schulpsychologen holen (für alle Regionen zu finden unter: www.schulpsychologie.de ).
Nicht alles hilft jedem!
Die in diesem Heft beschriebenen Übungen sind in erster Linie für Kin- der konzipiert, die Schwierigkeiten beim Heraushören von Lauten und bei der Bildung der Lautsynthese haben. Ein Kind, das keine Schwie- rigkeiten hat, Buchstaben zu einem Wort zusammenzuziehen, und in dessen Diktaten und freien Texten keine Auslassungen, Vertauschungen oder Ersetzungen von Buchstaben vorkommen, braucht andere Hilfen als in diesem Heft beschrieben.
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