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Allgemeine Hinweise (Fortsetzung)

SchreibmotorischeSchwierigkeiten Kinder mit schreibmotorischen Schwierigkeiten sollten die Abschreibtexte auch dazu nutzen, ihre Schrift zu verbessern. Da diese Kinder oft über eine nur kurze Aufmerksamkeitsspanne ver- fügen, ist es manchmal sinnvoller, Wörterlisten für die Abschreibübungen zu verwenden. Visuelle Schwierigkeiten Kinder mit Schwierigkeiten bei der visuellen Wahrnehmung und beim Lesen haben oft das Problem, dass sie die Stelle im Abschreibtext, an der sie weiterschreiben sollen, nicht mehr wiederfinden. Hier kann es eine Hilfe sein, mit einem Folienstift die Stelle zu markieren , bis zu der ein Kind den Text gelesen hat. Hilfreich ist es auch, diesen Kindern die Metho- de des Partner- oder Selbstdiktates anzubieten. Schwierigkeiten beim Heraushören von Lauten Kinder mit Schwierigkeiten im auditiven Bereich profitieren vor allem von der Methode des Partnerdiktates . Hierbei ist es wichtig, dass diesen Kindern jeweils ein Partner zugeordnet wird, der die Wörter betont und überdeutlich sprechen kann. Sobald diese Kinder gelernt haben, Wörter in der „Schreibsprache“ zu sprechen, ist auch das Selbstdiktat besonders ertragreich. Schwierigkeiten beim Sprachverständnis (z. B. Kinder mit Migrationshintergrund) Kinder mit großen Schwierigkeiten bei der Sinn- erfassung der Texte sollten den Abschreibtext zunächst still lesen und unbekannte Wörter unterstreichen . Es hat sich bewährt, diesen Kindern andere Kinder als „ Sprachhelfer “ zur Seite zu stellen. Mit ihnen kann ein Kind dann die Wörter oder Sätze besprechen, die es nicht verstanden hat. Kinder, die bereits in einer anderen Sprache Schreiberfahrung haben, können alternativ zu den Abschreibtexten mit demModellwortschatz arbeiten, da die Wörter dort in mehreren Sprachen aufgeführt sind. Der Modellwortschatz ist für diese Kinder auch zum häuslichen Üben besser geeignet: Hier können sie mit den Eltern (Geschwistern usw.) vor dem Abschreiben die Wortbedeutungen besprechen. Kinder, die einen Bereich beherrschen, sollten frühzeitig in für sie anspruchsvollere Lern- bereiche wechseln.

Umgang mit Verschreibungen

Ziel der Abschreibübung ist es, dass die Kinder sofort richtig schreiben und eine anschließende Korrektur überflüssig ist. Wenn bei einem Kind Verschreibungen vorkom- men, dann hat es in der Regel die Abschreibtechnik (s. o.) nicht sachgerecht angewendet. Beobachtung Wie ein Kind zu einer Verschreibung gekom- men ist, lässt sich am bereits vollständig ab- geschriebenen Text nicht erkennen. Es ist daher erforderlich, das Kind beim Abschreiben zu beobachten. 1) Markieren Die Kinder bearbeiten den Text vor dem Ab- schreiben nicht konsequent genug und mar- kieren nicht alle Stellen, an denen die Schrei- bung von der Aussprache abweicht. Hilfestellung: Vor dem Abschreiben sollten Sie sich den bearbeiteten Text zeigen lassen und die Markierungen mit dem Kind besprechen. Da- mit das Kind beim Markieren Sicherheit ge- winnt, ist es sinnvoll, es zunächst mehrere Texte nur markieren, aber noch nicht abschreiben zu lassen. 2) Mitsprechen Die Kinder sprechen beim Schreiben nicht deut- lich mit. Hilfestellung: Hilfreich ist für diese Kinder vor allem die Methode des Partnerdiktates. Wichtig ist dafür die Auswahl eines Partners, der die Wörter in der „Schreibsprache“ deutlich vor- sprechen kann. 3) Korrigieren Die Kinder lesen dieWörter, Sätze oder Satzteile nach dem Schreiben nicht noch einmal. Hilfestellung: Hier hat es sich bewährt, die Kinder den Text Wort für Wort (in Spalten) unter- einander aufschreiben zu lassen und sie anzu- weisen, jedes Wort sofort nach dem Schreiben noch einmal genau zu lesen („Lies nach jedem Wort, was du geschrieben hast.“). Verschreibungen können drei Gründe haben:

Weitere Informationen finden Sie unter: www.rechtschreibwerkstatt.de

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Abschreibtexte AF | AT

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© Norbert Sommer-Stumpenhorst

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