Satzwerkstatt Anleitung Primarstufe

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Was ist ein Satz ? Grammatikwissen und Korrektur kompetenz

Verschiedene Sätze bilden Wie werden Sätze gebildet ? WERKSTATT

Übungen auf der Satzebene Lernen – Wissen – Regeln

Einführung und Anleitung – Primarstufe

Einschätzung des Lernstands

Punkt oder Ausrufezeichen ?

Anforderungen der Lehrpläne

Bearbeitung der Aufgaben

Woraus besteht ein Satz?

SATZ WERKSTATT

Impressum

Autoren Norbert Sommer-Stumpenhorst Marianne Zimmer Silke Schmidt

Grafik und Layout Peter Wiesener

Verlag Graf Orthos Rechtschreibwerkstatt GmbH & Co. KG

Marienstraße 33 59269 Beckum

Vertrieb www.collishop.de

Einführung und Anleitung – Primarstufe

Infos zum Konzept www.rechtschreibwerkstatt.de E-Mail: info@rechtschreibwerkstatt.de

© 2010 Norbert Sommer-Stumpenhorst

2. vollständig überarbeitete Auflage, 2016/06

Inhalt

2

1 Einführung

2 3 4 4 5 6

1.1

Anforderungen der Lehrpläne

1.2 Vom Sprachgespür zum Rechtschreibgespür, zum Rechtschreibwissen und zur Korrekturkompetenz 1.3 Lernen – Wissen – Regeln 1.4 Wie viel grammatisches Wissen ist überhaupt erforderlich? 1.5 Grammatikwissen und Korrekturkompetenz 1.6 Korrekturkompetenz und Lernstandsanalyse

7

2 Die Ordnung des Satzbereiches

7 8 8

2.1 2.2 2.3

Teil 1 : Was ist ein Satz?

Teil 2 : Woraus besteht ein Satz? Teil 3 : Wie werden Sätze gebildet?

9

3 Übungen zum Satzbereich

9 11

3.1 Einordnung der Übungen in die Lernbereiche der Rechtschreibwerkstatt 3.2 Struktur der Übungen auf der Satzebene

12

4 Allgemeine Hinweise zur Arbeit mit der SATZWERKSTATT

12 13 14 15

4.1 4.2 4.3 4.4

Einschätzung des Lernstands Basis - und Aufbau -Übungen Aufbereitung der Materialien Bearbeitung der Aufgaben

17

5 Besondere Hinweise

17 17 17 18 18

5.1 5.2 5.3 5.4 5.5

Punkt oder Ausrufezeichen?

Unmittelbar aufeinanderfolgende wörtliche Zitate

Eingeschobener Begleitsatz Ergänzungen im Genitiv Verschiedene Sätze bilden

19

6 Anhang

19 22 24

6.1 6.2 6.3

Übungsübersichten und Beispielseiten SATZWERKSTATT

Lernentwicklungstabellen Primarstufe Kurzvorstellung SATZBAUSATZ

28

Weitere Produkte

1

P R I MAR S T U F E SATZWERKSTATT

Einführung 1 Der Deutschunterricht in den Schulen der Primarstufe ist darauf ausge- richtet, die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in folgenden Be- reichen weiterzuentwickeln:

1.1

Anforderungen der Lehrpläne

l Sprechen und Zuhören, l Schreiben,

l Lesen – mit Texten und Medien umgehen, l Sprache und Sprachgebrauch untersuchen.

In allen vier Bereichen sind die Satzebene und die Weiterentwicklung der grammatischen Kompetenz von zentraler Bedeutung: Die Schüler(innen) lernen, korrekte hochdeutsche Sätze zu bilden, aufzuschreiben und mit den richtigen Satzzeichen zu versehen. Darüber hinaus sollen sie die deutsche Sprache untersuchen und deren Regelhaftigkeiten, Besonder- heiten und Ausnahmen entdecken und festhalten. Im Bereich der Re- flexion über Sprache sollen die Schülerinnen und Schüler auch die ele- mentaren Fachbegriffe der Wort- und Satzgrammatik kennen und korrekt verwenden können. l Sätze korrekt zu bilden, l Satzzeichen richtig zu setzen, l die Regelhaftigkeiten sowie Besonderheiten der deutschen Sprache zu entdecken. Das Material ist so gestaltet, dass die Schüler(innen) damit in Einzel - bzw. Partnerarbeit oder in Kleingruppen selbstständig üben können. Sie erhalten sofortige Rückmeldung darüber, ob ihre Satzbildung korrekt ist. Zur individuellen Förderung in der Primarstufe sind die Materialien der SATZWERKSTATT daher besonders geeignet l als Herausforderung für sprachlich kompetente Schüler(innen), l als zusätzliches Fördermaterial für langsam lernende Schüler(innen), l für Schüler(innen) mit Migrationshintergrund und Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache (vor allem wegen der sofortigen Rückmeldung z. B. über die korrekte Bildung von Sätzen), l für Schüler(innen) mit Schwierigkeiten in der Aussprache und bei der Satzbildung (Dysgrammatismus). Die SATZWERKSTATT dient hierbei als hilfreiches Übungsmaterial, mit dem die Schüler(innen) lernen,

2

1.2

Vom Sprachgespür zum Rechtschreibgespür, zum Rechtschreibwissen und zur Korrekturkompetenz

Grammatikunterricht sollte daher zunächst darin bestehen, die Sprach- kompetenz der Schülerinnen und Schüler zu einer grammatisch korrekt gesprochenen, hochdeutschen Sprache weiterzuentwickeln. Die korrekt gesprochene Verwendung von Kasus und Tempus beispielsweise führt dazu, beides auch beim Schreiben richtig einsetzen zu können. Ein Schü- ler, der die Fälle in den Satzergänzungen bereits beim Sprechen nicht korrekt bildet, wird sie auch beim Schreiben nicht berücksichtigen. Schüler(innen), die über ein sicheres Sprach- und Schreibgespür verfü- gen, können in einem weiteren Schritt über Sprache und die Rechtschrei- bung reflektieren. Und zur Kenntnis der dazugehörigen Regel schreibt er: „Sie brauchen diese Regel nicht zu wissen, um richtiges, d. h. grammatikalisch einwandfreies Deutsch zu sprechen. [...] Es mag eigenartig klingen, aber es ist dennoch so: Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es.“ Manfred Spitzer schreibt in seinem Buch „Lernen“: 1 „Wussten Sie, dass die Verben, die auf -ieren enden, das Partizip Perfekt ohne ge- bilden? Wir sind gestern gelaufen, sind aber nicht durch den Wald ge-spaziert , sondern nur spaziert .“

Allgemein: Das Wissen folgt dem Können!

1 Vgl. Spitzer, Manfred: Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens, Spektrum Akademi- scher Verlag, Heidelberg 2002.

Zurück zum Beispiel von Manfred Spitzer:

Das Partizip Perfekt wird in der Regel mit ge- gebildet. Bei Verben mit der Endung -ieren wird das Partizip Perfekt ohne ge- gebildet.

Beides lässt sich bereits mit Hilfe des Sprachgespürs anhand folgen- der, einfacher Fragen prüfen:

’ Bei welchen Verben ist das ebenso? ’ Wie werden diese Verben betont?

2 Lehrplan Deutsch, Grundschule NRW: Die Schü- lerinnen und Schüler untersuchen Sprache und Sprachgebrauch in konkreten Situationen gezielt und entdecken dabei Muster und Strukturen.

Mit den in der SATZWERKSTATT zusammengefassten Übungen wird das Sprachgespür der Schüler(innen) angeregt und Schritt für Schritt weiterentwickelt. Daher umfasst die SATZWERKSTATT zunächst viele Sprachübungen (z. B. Ankreuzübungen mit Selbstkontrolle). 2 Dort, wo es sinnvoll erscheint, wird das Sprachgespür zum Rechtschreib- gespür weitergeführt. 3 Nun können die Schüler(innen) ihr „Können“ re- flektieren und grammatische Fachbegriffe inhaltlich erfassen. Dieses Wissen wird in einem letzten Schritt für die Textkorrektur genutzt.

3 Lehrplan Deutsch, Grundschule NRW: Richtig schreiben: Die Schülerinnen und Schüler verwen- den Rechtschreibstrategien zum normgerechten Schreiben, kennen grundlegende Regelungen der Rechtschreibung und nutzen sie, verwenden Hilfsmittel, z. B. Wörterbuch, Lernkartei, Recht- schreibhilfe des PCs [...] Fachbegriffe werden situationsbezogen als Mittel zur Verständigung über Sprache eingeführt.

3

P R I MAR S T U F E SATZWERKSTATT

1.3

Lernen – Wissen – Regeln

Auf diese Weise wird grammatisches Wissen aufgebaut: Das Sprachge- spür bildet das Fundament und Beispiele helfen dabei, „Eigenregeln“ zu erstellen. Aber erst die Bestätigung führt dann zum Wissen. Ohne die Rückmeldung, dass eine Hypothese (z. B. Es kommt auf die Betonung an. ) zutreffend ist, kann Lernen nicht stattfinden. Nach der Prüfung anhand o. g. Fragen ist die Regel, bei welchen Verben das Partizip Perfekt mit und bei welchen es ohne ge- gebildet wird, möglicherweise bereits bekannt. Es ist klar, dass das Partizip Perfekt bei Verben mit der Endung -ieren und bei Ver- ben mit den Vorsilben be- , ent- , er- , ge- , ver- und zer- ohne ge- gebildet wird. Darüber hinaus ließ sich eventuell auch noch herausfinden, dass Verben, die nicht auf der ersten Silbe betont werden, kein ge- im Partizip Perfekt haben. Die endgültige Ge- wissheit all dessen ergibt sich aber erst dadurch, die Regel in einem Grammatikwerk nachzuschlagen und bestätigt zu finden. 4 Die Übungen der SATZWERKSTATT folgen diesem grundlegenden Lern­ prinzip: Fast jede Übung ist mit einer Möglichkeit zur Selbstkontrolle versehen. So können die Schülerinnen und Schüler (unabhängig von einer Fremdkon- trolle) ihre Lösungen nach der Durchführung einer Übung sofort selbst überprüfen. Auch ohne grammatisches Wissen ist es möglich, ein weitgehend korrek- tes Hochdeutsch zu sprechen und zu schreiben. Grammatisches Wissen kann in Zweifelsfällen dabei helfen, den richtigen Sprachgebrauch zu erschließen. Wahrscheinlich wird kaum jemand die Regel, wann das Partizip Per- fekt mit und wann es ohne ge- gebildet wird, auswendig lernen und für alle Zeit behalten. Diese Regel kann jedoch jederzeit aus den Beispielen des eigenen Sprachgespürs heraus generiert werden. Ziel des Unterrichts ist es daher nicht, den Schülerinnen und Schülern Grammatikregeln zu vermitteln oder diese sogar auswendig lernen zu lassen. Viel wichtiger ist es, das Sprachgespür weiterzuentwickeln (Sprachübungen mit Selbstkontrolle) und die Schüler(innen) dazu an- zuregen, über Sprachstrukturen nachzudenken sowie Hypothesen und „Eigenregeln“ zu entwickeln, die dann durch grammatische Prinzipien verifiziert werden können (und nicht umgekehrt!). Aus diesem Grund ist mit der SATZWERKSTATT und mit dieser Ein- führung kein Kompendium der deutschen Grammatik verbunden. Die Übungen der SATZWERKSTATT bilden weder das gesamte Feld der deutschen Grammatik ab, noch sind sie darauf ausgerichtet, explizites Grammatikwissen zu vermitteln. Die Übungen sollen dabei helfen, das grundlegende Sprach- und Rechtschreibgespür zu entwickeln, von dem aus sich dann Grammatikwissen entfalten kann.

4 Wird ein Verb nicht auf der ersten Silbe betont, so wird das Partizip Perfekt ohne ge- gebildet (z. B. summieren , verlaufen , widerspre- chen ). Das ist auch dann der Fall, wenn so ein Verb mit einer betonten Vorsilbe verknüpft wird (z. B. aufsummieren ). Diese Regel lässt sich anhand einiger Verben bereits mit Hilfe des Sprachgespürs prüfen.

Allgemein: Lernen findet nur dann statt, wenn eine (möglichst zeitnahe) Rückmeldung besagt, ob eine Lösung (Hypothese) zutreffend ist oder nicht.

1.4

Wie viel grammatisches Wissen ist überhaupt erforderlich?

4

Ganz ohne Grammatikwissen geht es allerdings nicht. So werden auch in der SATZWERKSTATT Fachtermini verwendet, die in dem gesonderten Heft „Grammatische Fachbegriffe“ erklärt werden. Dort sind die Begriffe inhaltlich (nicht alphabetisch) nach Laut - , Wort - und Satz ebene sor- tiert. Wo es sinnvoll ist, sind die deutsche Bezeichnung und der Fachbe- griff angegeben (z. B. Satzgegenstand / Subjekt ). 5

1.5

Grammatikwissen und Korrekturkompetenz

Der Aufbau der Übungen innerhalb der SATZWERKSTATT orientiert sich an dem, was zur Weiterentwicklung des Sprach- und Rechtschreib- gespürs erforderlich ist. Grammatikwissen (im Sinne „generierbarer Eigenregeln“) ist immer dann wichtig, wenn Zweifelsfälle zu entscheiden sind. Dieses Wissen wird vor allem bei der Überarbeitung eines Textes und bei der Textkorrek- tur benötigt. In der SATZWERKSTATT gibt es daher am Ende jedes Übungsbereiches Übungen zur Textkorrektur (Ausnahme: Übungsbereich E ). In die Texte dieser Übungen sind verschiedene Verschreibungen eingebaut. Mit dem im jeweiligen Lernbereich aufgebauten Sprachgespür und Gram- matikwissen sollten die Schülerinnen und Schüler alle diese Verschreibun- gen finden können. Schüler(innen), die mit einer anderen Muttersprache aufgewachsen sind und Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache erlernt haben, werden häufig mit „Zweifelsfällen“ konfrontiert. Für diese Schüler(innen) sind Übungen zur Weiterentwicklung ihres Sprachgespürs besonders wichtig. Hieraus kann dann Grammatikwissen erarbeitet werden (und nicht umgekehrt!).

5 Das Heft „Grammatische Fachbegriffe“ ist im Collishop erhältlich ( www.collishop.de ). Dieses Heft mit den wichtigsten grammatischen Be- griffen für den Unterricht in der Primar- und in der Sekundarstufe dient als Nachschlagewerk oder zur Überprüfung von Eigenregeln, wenn Schüler(innen) sich mit sprachlichen Strukturen und Grammatik auseinandersetzen. Alle Erläu- terungen sind kurz gehalten und dank vieler Bei- spiele leicht verständlich. Dabei stehen weder

Vollständigkeit noch wissenschaft- licher Anspruch im Vordergrund, sondern der praktische Nutzen für Schüler(innen) aller Schulformen.

5

P R I MAR S T U F E SATZWERKSTATT

In der SATZWERKSTATT wird die Lernentwicklung innerhalb jedes einzelnen Lernbereiches neu aufgebaut, und zwar vom Sprachgespür über das Rechtschreibgespür zum Grammatikwissen bis hin zur Korrekturkompetenz . Die jeweils abschließende Korrekturkompetenz umfasst also alle Kompe- tenzen eines Lernbereiches der SATZWERKSTATT . Anhand der Übun- gen zur Textkorrektur lässt sich daher herausfinden, ob eine Schülerin bzw. ein Schüler einen Lernbereich beherrscht. Zur Planung einer individuellen Förderung stehen somit jeder Leh- rerin und jedem Lehrer drei sich gegenseitig ergänzende Quellen zur Verfügung: l die Alltagssprache einer Schülerin/eines Schülers (Sprachgespür), l die von einer Schülerin/einemSchüler selbst verfassten Texte (Rechtschreib­ gespür), l die Übungen zur Textkorrektur (implizites Rechtschreibwissen). Die Schüler(innen) sollten aber nur jene Bereiche bearbeiten, die ihnen bei ihrer Kompetenzentwicklung weiterhelfen können. Die Materialien der SATZWERKSTATT sind als Auswahlmaterialien zur individu- ellen Förderung gedacht.

1.6

Korrekturkompetenz und Lernstandsanalyse

Wichtig: Die Schülerinnen und Schüler sollen keine Übungen durchfüh- ren, die sie nicht brauchen!

6

Die Ordnung des Satzbereiches 2 Die Gliederung der Übungen auf der Satzebene orientiert sich am Satzbereich. Als Grundlage dafür dienen drei zentrale Fragen , die von

den Schülerinnen und Schülern in fünf Übungsbereichen ( A bis E ) bearbeitet werden können. ’ Ausgehend von diesen drei Fra- gen können die Schüler(innen) ihre Sprachkompetenz weiterentwickeln und sich zugleich die wichtigsten Bereiche der Satzgrammatik er-

Teil

Frage

Übungsbereiche

A Satzarten B

1

Was ist ein Satz?

Wörtliche Rede

C Satzglieder – Erweiterungen und Aufzählungen D Satzglieder – Ergänzungen

2

Woraus besteht ein Satz?

3

Wie werden Sätze gebildet? E

Satzbau – Hauptsatz

schließen. Die Ordnung und der Aufbau der Übungen orientieren sich also nicht an der formalen Struktur der deutschen Grammatik. Vielmehr soll hier vom Sprachgespür der Schüler(innen) ausgehend das Wissen um die Satzgrammatik aufgebaut werden. Die fünf Übungsbereiche der SATZWERKSTATT umfassen somit nicht das gesamte Feld der deutschen Grammatik, sondern nur die für die Sprach- und Rechtschreibkompetenz relevanten Bereiche.

Der erste Teil des Satzbereiches ist von grundlegender Bedeutung:

2.1

Teil 1: Was ist ein Satz?

Hier soll die sprachliche Kompetenz der Schülerinnen und Schüler so weiterentwickelt werden, dass sie korrekte hochdeutsche Sätze bilden und auch orthografisch richtig kennzeichnen können.

Übungsbereich A : Satzarten ’ Aussagesatz ’ Fragesatz ’ Aufforderungssatz, Ausruf und Wunsch

Im Sprachgebrauch gehört dazu vor allem die Beachtung folgender Aspekte:

l Stellung des Verbs in Abhängigkeit von der Satzart, l Anpassung der Satzmelodie an die Redeabsicht, l Endungen der Verben in Abhängigkeit vom Subjekt des Satzes,

l Satzklammer bei trennbaren Verben, l Bildung verschiedener Zeitformen.

Übungsbereich B : Wörtliche Rede

’ Vorangestellter Begleitsatz ’ Nachgestellter Begleitsatz ’ Eingeschobener Begleitsatz

Im Bereich der Orthografie betrifft dies außerdem:

l Großschreibung am Satzanfang, l richtige Setzung der Satzschlusszeichen (Punkt, Fragezeichen, Ausrufe­ zeichen), l korrekte Kennzeichnung der wörtlichen Rede.

7

P R I MAR S T U F E SATZWERKSTATT

Auch mit dem zweiten Teil des Satzbereiches soll die sprachliche Kom- petenz der Schülerinnen und Schüler weiterentwickelt werden.

2.2

Teil 2: Woraus besteht ein Satz?

Erweiterungen (z. B. Attribute) oder Aufzählungen machen die Spra- che lebendiger und interessanter. Die Verwendung der Ergänzungen (Objekt-, präpositionale und adverbiale Ergänzungen) weist für viele Schüler(innen) besondere Schwierigkeiten bei folgenden Aspekten auf: l Verwendung des grammatischen Geschlechts (Genus) der Nomen, l Bildung des Falles (Kasus), l Endungen der Adjektive (als Attribute). Sind diese sprachlichen Schwierigkeiten erst einmal behoben, so sind die Schüler(innen) meist auch in der Lage, die richtigen Wortformen und Endungen aufzuschreiben.

Übungsbereich C : Satzglieder – Erweiterungen und Aufzählungen ’ Wortgruppe (Nomen, Adjektiv- attribute) als Subjekt ’ Aufzählungen von Attributen ’ Aufzählungen von Namen, Nomen und Wortgruppen als Subjekt ’ Aufzählungen von Verben als Prädikat Übungsbereich D : Satzglieder – Ergänzungen ’ Experimentieren mit Satz­ gliedern ’ Objekte und adverbiale Bestimmungen ’ Bildung der Fälle (Akkusativ, Dativ, Genitiv) ’ Aufzählungen von Objekten

Im Bereich der Orthografie ist darüber hinaus die Kommasetzung bei Aufzählungen relevant.

Im dritten Teil des Satzbereiches soll das grammatische Wissen zur Be- stimmung der verschiedenen Satzglieder ausgebaut werden.

2.3

Teil 3: Wie werden Sätze gebildet?

Im Bereich der Orthografie ist die richtige Setzung der Satzzeichen zur Gliederung eines Textes von Interesse.

Übungsbereich E : Satzbau – Hauptsatz ’ Satzglieder umstellen, benennen, bestimmen ’ Aufzählungen von Hauptsätzen ’ Hauptsätze verbinden

8

3

Übungen zum Satzbereich

Im Rechtschreiblernprozess bauen die Schülerinnen und Schüler drei grundlegende Kompetenzen auf:

3.1

Einordnung der Übungen in die Lernbereiche der Rechtschreibwerkstatt

Laut-Buchstaben-Zuordnung, lautsprachliche Durchgliederung der Wörter, Kennzeichnungen lang/kurz gesprochener Vokale Wortumformungen (Ableitungen, Wortstammprinzip), Wortarten (Großschreibung der Nomen), Wortbildungen (Zusammensetzungen, Zerlegungen)

Lautkompetenz:

Wortkompetenz:

Satzzeichen, Satzaufbau (grammatische Struktur), satzabhängige Schreibungen der Wörter

Satzkompetenz:

Im Bild vom Haus der Rechtschreibwerkstatt sind diese drei grundlegen- den Kompetenzen als Etagen (Ebenen) und die einzelnen Lernbereiche 6 als Zimmer dargestellt:

6 Zu den verschiedenen Lernbereichen (und ihren Abkürzungen) siehe auch Sommer-Stumpenhorst, Norbert: Qualitative Textanalyse. Anleitung zur Durchführung und Auswertung, 2. Aufl., Beckum 2015, Seite 28–29. Siehe dort auch das Faltblatt „Das Konzept der Rechtschreibwerkstatt – kom- pakt“ ( http://collishop.de/materialien/RSW- Kompakt/ ). Dieses Anleitungsheft ist im Collishop erhältlich ( www.collishop.de ).

Das Hauptthema der Lernbereiche auf der Satzebene ist die Weiterent- wicklung der sprachlichen und grammatischen Kompetenzen der Schüler(innen). Hier ist der Lernbereich SA (= S atz a ufbau) von zent- raler Bedeutung, denn ohne ein Mindestmaß an grammatischer Kompe- tenz ist es nicht möglich, l die korrekten Satzzeichen zu setzen, l Endungen (Fall, grammatisches Geschlecht, Zeit) richtig zu verwenden, l auf die satzabhängige Schreibung einzelner Wörter (z. B. Substantivie- rungen) zu achten. Bei Schülertexten sind nicht korrekt gesetzte Satzzeichen problemlos dem Lernbereich SZ (= S atz z eichen) und Verstöße gegen die Syntax eines Satzes (z. B. unpassende Endungen) dem Lernbereich SA zuzuordnen.

9

P R I MAR S T U F E SATZWERKSTATT

Für die Vermittlung (Übungen) besteht jedoch gerade beim Lernbe- reich SZ die Notwendigkeit, grammatische Kompetenzen aus dem Lern- bereich SA für die Erarbeitung der Satzzeichen voraussetzen zu müssen. Nur wenn die Schüler(innen) die Satzstrukturen kennen (Lernbereich SA ), kann es ihnen auch gelingen, l Satzschlusszeichen korrekt zu setzen, l Reihen vollständiger Sätze zu bilden, l Kommas bei Aufzählungen von Wortgruppen und gleichrangigen Teilsät- zen richtig zu setzen, l Kommas zur Gliederung eines Satzes (Haupt-/Nebensatz, Wortgruppen, Zusätze, Nachträge) richtig zu setzen. Aus diesem Grund ist eine Trennung der Lernbereiche bei den Übun- gen auf der Satzebene nicht sinnvoll. Die grundlegende grammatische Kompetenz (z. B. Was ist ein vollständiger Satz? ) ist dem Lernbereich SA , die rechtschriftliche Konsequenz (z. B. Punkt am Satzende) dem Lern- bereich SZ zuzuordnen. Es ist daher angebracht, die Übungen auf der Satzebene als Einheit zu betrachten. Als grobe Orientierung werden die Sprachübungen dem Lernbereich SA und die aus ihnen abgeleiteten Schreibübungen wahlweise dem Lernbereich SZ (Satzzeichen) oder dem Lernbereich SA (Endungen, Syntax) zugeordnet.

Dieser Bereich wird durch die Grund- und Ergänzungsübungen zum Satzbereich abgedeckt.

Die Sprachübungen nehmen in den Lernbereichen auf der Satzebene eine ganz zentrale Rolle ein. Schreibübungen dagegen werden nur dort eingesetzt, wo das Schreiben selbst für die Weiterentwicklung des Rechtschreibgespürs bedeutsam ist. Ansonsten haben sie in den Lernbe- reichen auf der Satzebene lediglich eine beispielhafte Funktion.

10

Die Übungen zum Satzbereich sind in drei Gruppen unterteilt:

3.2

Struktur der Übungen auf der Satzebene

Ê Grundübungen ( SATZBAUSATZ ) Das Material für die Grundübungen besteht u. a. aus Aufgabenkarten, Satzbautafeln und einer Verbkartei. 7 Die Grundübungen dienen vor allem dazu, das Sprachgespür der Schü- lerinnen und Schüler weiterzuentwickeln. Mit den hier zur Verfügung stehenden Materialien können die Schüler(innen) vielfältige Sprach- übungen (mit Selbstkontrolle) durchführen. Die Durchführung der Übungen findet in der Regel in Kleingruppen statt. Mit Hilfe der Satzbautafeln bilden die Schüler(innen) eine Vielzahl von Sätzen mit immer gleichem Aufbau (aber unterschiedlichen Inhalten). Dadurch stärken sie ihre Sprachkompetenz und bauen unbewusst ein Sprachgespür für vollständige Sätze auf. Auf diese Weise verinnerlichen sie die Konstruktionsprinzipien der deutschen Sprache. Ë Ergänzende Übungen ( SATZWERKSTATT ) Mit den ergänzenden Übungen (z. B. A | E 1 = Übungsbereich A | E rgän- zungsübung 1) werden die Grundübungen vertieft und weitergeführt. Hier stehen den Schülerinnen und Schülern vielfältige Übungen (mit Selbstkontrolle) in Form von Kopiervorlagen zur Verfügung (einfache Texte für Grundschulen und anspruchsvollere Texte für Schulen der Se- kundarstufe). Ì Übungen zur Textkorrektur ( SATZWERKSTATT ) Die Übungsbereiche A , B , C und D beinhalten jeweils abschließende Übungen zur Textkorrektur (z. B. A | KS 1 = Übungsbereich A | K orrek­ turübung auf der S atzebene 1). Im Übungsbereich E gibt es so eine Übung nicht. Seine Inhalte kommen in der Textkorrektur am Ende des Übungsbereiches D vor. In die Texte der Korrekturübungen sind gezielt Verschreibungen eingebaut (falsche/fehlende Satzzeichen, falsche Klein-/Großschreibung, falsche/ fehlende Kasusendungen). Nach der Bearbeitung eines Übungsbereiches sollten die Schülerinnen und Schüler die jeweiligen Verschreibungen fin- den können. Mit den Übungen zur Textkorrektur sollen die Schüler(innen) ihre in einem Bereich erworbenen Kompetenzen unter Beweis stellen. Sie erweitern mit diesen Übungen ihre Korrekturkompetenz und wenden erworbenes Rechtschreibwissen an.

Die Grundübungen behandeln vorrangig:

Teil 1 – Was ist ein Satz? ’ A Unterscheidung der Satzarten ’ B Wörtliche Rede mit voran- bzw. nach­ gestelltem Begleitsatz

7 Siehe Kurzvorstellung im Anhang (Kapitel 6.2). Die SATZBAUSATZ-Materialien sind im Collishop erhältlich ( www.collishop.de ).

Die ergänzenden Übungen dienen der

’ Weiterentwicklung des Sprachgespürs , ’ Weiterentwicklung des Rechtschreibgespürs , ’ Weiterentwicklung von Sprach- und Rechtschreib- gespür (Kombination der beiden Bereiche) .

Die Kopiervorlagen der Übungen zur Textkorrektur können auch für die Lernstandsanalyse genutzt werden.

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Verschiedene Sätze bilden Wie werden Sätze gebildet ?

Übungen auf der Satzebene

Einschätzung des Lernstands Grammatikwissen und Korrektur kompetenz

Was ist ein Satz?

Punkt oder Ausrufezeichen ?

Anforderungen der Lehrpläne

Lernen – Wissen – Regeln

Bearbeitung der Aufgaben

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