Satzwerkstatt Anleitung

Wenn in der Klasse Steckleisten vorhanden sind, dann können die Kinder sich auch gegenübersitzen: Die Satzbautafel wird in die Steckleiste ge- steckt. Ein Kind bildet einen Satz und stellt die verschiedenen Räder auf der Vorderseite der Satzbautafel richtig ein. Ein ihm gegenübersitzendes Kind kontrolliert die Einstellungen auf der Rückseite der Satzbautafel. Da- nach bilden die Kinder reihum verschiedene Sätze mit dem ausgewählten Verb, dem eingestellten Subjekt und verschiedenen Ergänzungen. Hinweis: Die Satzergänzungen werden in dieser Phase der Übungen noch nicht thematisiert. Daher brauchen sie von den Kindern noch nicht korrekt gebildet zu werden. Auf diese Weise stärken die Kinder ihre Sprachkompetenz und bauen un- bewusst ein Gespür für vollständige Sätze auf. Indem sie im Anschluss an eine Übung jeweils einen Satz mit Satzzeichen aufschreiben, verinnerli- chen die Kinder die Assoziation zwischen vollständigem Satz und Satzzei- chen. Damit überführen sie ihr Sprachgespür in ein Rechtschreibgespür. Die von den Kindern gebildeten Satzteile werden später in nur einer Va- riablen verändert. Diese Veränderung kann im o. a. Beispiel beim Verb (andere Verbkarten) oder beim Subjekt (andere Personalpronomen, Na- men, Nomen) erfolgen. Danach werden wieder reihum verschiedene Sätze gebildet und wird jeweils einer der Sätze aufgeschrieben. Indem die Kinder mit den Bausteinen eines Satzes „spielen“, entwickeln sie ein Gespür für spezifische sprachliche Konsequenzen wie z. B. die Veränderung der Verb-Endung in Abhängigkeit vom ausgewählten Per- sonalpronomen. Der Grundübung folgt in der Regel eine Reflexionsphase, in der die Kinder beschreiben, was sie bei der durchgeführten Übung beobachten konnten. Wird dann im o. a. Beispiel das Personalpronomen im Plural durch ein Personalprono- men im Singular ersetzt, so sollten die Kinder Folgendes he- rausfinden: Was ist gleich geblieben? Was hat sich wie geändert? Welche Wörter ändern sich? Wichtig ist, dass die Kinder diese Überlegungen anschließend auch auf- schreiben. Geeignete Beschreibungen hierfür können sie gemeinsam in der Gruppe diskutieren. Auf diese Weise abstrahieren die Kinder aus ih- rem Sprachgespür heraus grammatisches Wissen und aus ihrem Recht- schreibgespür heraus ein Rechtschreibwissen (Arbeitsblätter zu den Auf- gaben für Spürnasen siehe Kapitel 4.5, Fußnote 8).

Aufgaben für Spürnasen

3.2.3

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