Buchstaben und Laute

Schneidemaschine zu halbieren. So entstandene, querformatige DIN-A6 Hefte spornen Kinder später bei komplexeren Bildern dazu an, neben einzelnen Wörtern auch Sätze oder kleine Geschichten zu schreiben. Für das Bild-Wörterbuch werden viele unterschiedliche Bilder aus Illus trierten, Zeitschriften oder alten Bilderbüchern benötigt. Als Schreibanrei ze eignen sich Bilder aus Spielzeugkatalogen, Werbeblättern oder Illus trierten besonders gut. Je vielfältiger diese Bilder sind, desto besser. Die Bilder brauchen jeweils auch nicht nur einen Gegenstand darzustellen. Mehrere Gegenstände oder Szenen auf den Bildern regen die Fantasie der Kinder deutlich mehr an als Schwarz-Weiß-Zeichnungen von ein zelnen Gegenständen. Nicht günstig ist es, die Bilder der Bildkartei Klasse 1 oder der Bildkartei LB zu verwenden. Diese Bilder sind den Kindern durch die Lautübungen bekannt. Es sind dann nicht mehr ihre Wörter, sondern vorgegebene Übungswörter . Dadurch wird nicht nur die Fantasie der Kinder eingeschränkt, sondern auch die Unbefangen heit, Wörter lauttreu aufzuschreiben, die Erwachsene möglicherweise an ders schreiben (siehe die Schreibbeispiele in Kapitel 4.4). Das Bild-Wörterbuch bietet auch langsam lernenden und Kindern, die noch keine Erfahrungen mit der Schrift gemacht haben, ausreichend Zeit und Gelegenheit, sich die Schrift zu erobern. Im folgenden Beispiel* hat das Kind immer wieder Fahnenbilder herausgesucht und deu dazu geschrieben. Durch solche Wiederholungen konnte es zunächst einmal Sicherheit gewinnen, bevor es sich an eigene Wörter herantraute:

Ein anderes Kind hat immer wieder Bilder herausgesucht, auf denen Schrift abgebildet war*, und die Schrift „abgemalt“. Auch das ist eine Mög lichkeit, sich der Schrift zu nähern:

* Sämtliche hier gezeigten Darstellungen sind von Kindern zusammengetragen und selbst erstell ten, sogenannten Bild-Wörterbüchern entnom men, die keinerlei kommerziellen Zwecken und Zielen dienen.

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